Am 27. Mai 2025
spricht Dr. Davide Bianchi (ÖAW Wien)
zum Thema
Bewahren und Darstellen. Neue archäologische Perspektiven auf die Bildsprache und die Materialanalysen spätantiker Kästchen
Abstract:
Die ursprünglich aus der römischen Kaiserzeit stammenden Holzkästchen, die sich von größeren Behältnissen für kostbare Güter ableiten, erfuhren in der Spätantike eine bedeutende Aufwertung durch elaborierte Metallbeschläge mit vielfältigen mythologischen und christlichen Bildprogrammen. Obwohl im gesamten orbis romanus verbreitet, finden sich besonders viele dieser Kästchen in den pannonischen Provinzen, vorwiegend in Nekropolen. Die widrigen Konservierungsbedingungen haben überwiegend zur Erhaltung metallischer Fragmente geführt, während organische Bestandteile der Kästchen nur in Ausnahmefällen überliefert sind. Das Projekt „Kästchen der Spätantike: Synkretistische Bilderwelt, rituelle Kontexte und Herstellungstechniken in einer Zeit des Wandels“ an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften untersucht diese Artefakte umfassend. Ein wichtiges Gewicht wird nicht nur auf ikonographische und historisch-archäologische Analysen gelegt, sondern auch auf eine Reihe archäometrischer Untersuchungen. Die Ergebnisse dieser Forschung tragen zum besseren Verständnis des materiellen Kulturguts und der gesellschaftlichen Praktiken dieser Übergangsepoche bei.
Der Vortrag beginnt um 18 Uhr c. t. und findet im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke statt (Katharina-von-Bora-Straße 10, 80333 München, Raum 204-206, 2. Stock).
Hierzu laden wir herzlich ein!
Bild: Kästchenbeschlag mit biblischen Szenen aus Traismauer (© ÖAW-ÖAI/ N. Gail)
